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TDA2822: gebrückter Stereo Verstärker

Einleitung

Der TDA2822 ist einer meiner Lieblingsverstärkerbausteine. Liegt hauptsächlich daran, dass als ich angefangen habe mit Elektronik zu basteln dieser simpel und einfach zu handhaben war und ist. Mittlerweile ist der TDA2822 schwierig bis gar nicht aufzutreiben und ich muss mir wohl einen anderen Verstärkerbaustein suchen.
Diese Schaltung sollte sowas wie die High-End Version der TDA2822 Verstärkerschaltung werden. Also mit der maximalen Leistung durch den gebrückten Aufbau und der Lichtshow durch die Pegelanzeige mit dem LM3915.

Für die Schaltung hatte ich folgende Anforderungen:

  1. maximale Leistung aus den TDA2822 rausholen
  2. Anschlussmöglichkeit der Pegelanzeige
  3. Flexible Spannungsversorgung (maximal 11 Vac oder 15 Vdc)
  4. Unterdrückung von Störgeräuschen

Punkt 1 ist schnell abgehakt: 15 Volt und den gebrückten Aufbau. Das Maximum gibts dann bei den minimal zulässigen Widerstand der Lautsprecher. Da habe ich aber trotzdem die 8 Ohm gewählt.
Zum Anschließen der Pegelanzeige habe ich noch einen Vorverstärker verbaut um die Amplitude z.B. aus der Klinkenbuchse des Smartphone ausreichend anzuheben. Die standardmäßige Amplitude reicht leider nicht direkt aus. Auch wird die Spannungsversorgung der Pegelanzeige zur Verfügung gestellt.
Für die flexible Spannungsversorgung sorgt ein Brückengleichrichter (egal ob DC oder AC) und ein 7805 (lokale Kopie) für den Vorverstärker OPA337 (lokale Kopie).
Mit der Unterdrückung von Störgeräuschen sind Störungen z.B. vom Handy gemeint. Bei den bisherigen TDA2822 Aufbauten war das öfter zu hören. Man hat die Übertragung der SMS gehört bevor das Handy die SMS gemeldet hat, oder Anrufe bevor das Handy klingelt. Um das zu Unterdrücken wurden 18 pF Kondensatoren an diversen Stellen in der der Schaltung als Tiefpass zum herausfiltern von den hochfrequenten Störsignalen verbaut.

Schaltplan

Die Schaltplan Version 1 ist als Platine bestellt worden. Die Version 2 ist bei der Inbetriebnahme der Version 1 entwickelt worden. D.h. ich habe die Fehler von Version 1 korrigiert. Ich sollte mir merken, abends nach der Arbeit, nicht noch mal eben Schaltungen zu machen und zu bestellen...
Oben mittig im Schaltplan ist das Netzteil. Wobei der Gleichrichter B1 auch weggelassen werden kann, wenn man nur Gleichspannung verwendet und z.B. bei Batterieversorgung den Spannungsabfall über den Gleichrichter nicht möchte. Ist dann natürlich nicht mehr verpolsicher.
Mit 0 Ohm Widerständen kann die Platine konfiguriert werden, bzw. Schaltungsteile können einzeln getestet werden.
Der TDA2822 ist nach Datenblatt aufgebaut. An den roten Kreisen in Version 1 sieht man ein gravierenden Fehler: fehlende Masse an Verstärkereingang.
Der OPA337 war designed eine Verstärkung von 2 zu liefern. Am Eingang ist die Arbeitspunkteinstellung für den Single-Supply Aufbau. Den Kondensator zwischen R3 (R7) habe ich vergessen von der Simulation zu übernehmen und es hat sich herausgestellt das die Verstärkung nicht ausreicht. In Version 2 ist dies behoben. Bezüglich der Verstärkung habe ich diese an mein Smartphone angepasst (Sony Z5 compact). Denke die gewählte Verstärkung ist auch weitgehend gültig für alle anderen aktuellen mobilen Signalquellen.
Zu sehen sind auch wie schon erwähnt die 18 pF Kondensatoren zum Unterdrücken von Störgeräuschen.

Schaltplan zum Vergrößern anklicken

Schaltplan Version 1

Schaltplan Version 2

Download: Eagle-Dateien (v7.6)

Leiterplatte

Hier ist der Aufbau des Schaltplan Version 2 auf der Platine der Version 1 abgebildet. Die Pegelanzeige funktioniert und der Verstärker auch. Die 0 Ohm Widerstände (Lötbrücken) sind wie unten fett in der Tabelle platziert.
Auf der Platinenunterseite ist mit roten Kreisen die fehlende Masseverbindung der Verstärkereingänge nachgezogen. Um diese auf Masse anzuschließen habe ich einfach Lötstopplack von der Massefläche weggekratzt und die Lötbrücke platziert.

Bauteilliste

Da der TDA2822 und der OPA337 nicht mehr bei Reichelt verfügbar sind, fällt die Bauteilliste aus.
Alle 0 Ohm Widerstände werden nicht bestückt. Da hab ich je nach Bedarf einfach Lötbrücken gemacht. Wichtig ist vorallem die Verschaltung der Lötbrücken.
In Version 1 muss entweder R19 (R20) oder R9 (R10) offen sein. Ich empfehle R9 und R10 nicht durch eine Lötbrücke zu "bestücken".
In Version 2 ist das ganze noch erweitert. Hier eine kleine Tabelle:

c = connected (Lötbrücke), o = open (keine Lötbrücke), x = don't care (egal)
Die fett dargestellte Konfiguration stellt dem Verstärkerteil das originale Eingangssignal zur Verfügung und der optional anschließbaren Pegelanzeige mit dem LM3915 das eigens verstärkte Signal.

17 Platinen der Version 1 habe ich noch und gebe sie gerne für 6 Euro (inkl. Versand) das Stück weiter.
Bei Interesse einfach eine E-Mail an info@david-th.de

Fazit

Gemischt erfolgreich. Der größte Design-Fehler ist, dass nicht mehr verfügbare Bauteile verwendet worden sind. Es gibt den TDA2822M noch zu kaufen, da muss ein wenig die Pinbelegung angepasst werden.
Ist der Verstärker einmal aufgebaut (nach Schaltplan Version 2), die Pegelanzeige angeschlossen und die FRS 7 S von Visaton bereit Lärm zu machen, ist es doch wieder beeindruckend wie Laut so wenig Verstärkerleistung sein kann. Die Tonqualität ist den Visatönern zu verdanken und die wasserfeste Membran gibt etwas mehr Outdoor-Funktionalität.
Und anscheinend tun die verteilten 18 pF Kondensatoren ihren Job. Zumindest konnte ich es mit SMS verschicken oder Anrufen des angeschlossen Smartphone nicht provozieren.

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cc-by-sa: David Thiesbrummel

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